Franz Ofner-Winkler
Lichtenwörth´s erfolgreiche Sängerinnen
22/12/20 – Franz Ofner-Winkler
Es ist fast schon zur Tradition geworden: Lichtenwörtherinnen erreichen immer wieder große und beac …
Lichtenwörth´s erfolgreiche Sängerinnen
Es ist fast schon zur Tradition geworden: Lichtenwörtherinnen erreichen immer wieder große und beachtliche Erfolge im musikalischen Bereich. Zahlreiche Sängerinnen haben den Sprung ins Rampenlicht geschafft und durch ihre Auftritte, Talent und Können unter Beweis gestellt.
Unvergessen sind die grandiosen Fernsehauftritte von Sany Mayerhofer bei Starmania.
Auch die einfühlsamen Konzerte von Alexandra Kreiderits und die tollen Darbietungen von Antonia Braditsch werden lange in Erinnerung bleiben.
Ellen Maria Halikiopoulos und Elisabeth Halikiopoulos konnten mittlerweile ihre Begabung nachhaltig beweisen und absolvierten eine große Anzahl vielbeachteter Auftritte in Österreich und auch im Ausland. Ein 2.Platz beim „Stanner-Wienerliedwettbewerb“ und eine „Nestroy“ Nominierung unterstreichen dieses hohe Niveau.
Aber auch im schwierigen Jahr 2020 gelang es wieder zwei Lichtenwörther Künstlerinnen ihre musikalischen Fähigkeiten einem großen Publikum zu präsentieren:
„Mella Fleck“ – aufgewachsen als Melanie Zettauer – studierte Jazzgesang am Franz Schubert Konservatorium und ihr Weg führte sie als Gesangslehrerin in die Musikschule Steinfeldklang und in die Musikschule Wien. Im März 2020 veröffentlichte sie unter dem Künstlernamen „Mella Fleck“ ihre erste Single „rings um mi“. Ein Liebeslied, angesiedelt zwischen Jazz, Pop und Soul. Die Künstlerin singt dabei in Mundart. Weitere Titel und Auftritte folgten bereits und die künstlerische Entwicklung ist beachtlich.
„Viky Weiß“ – Viktoria Weiß, die junge Gemeinderätin studiert an der Universität für Musik und darstellende Kunst. Sie ist tief in Lichtenwörth verwurzelt und stand auch bisher schon bei vielen Auftritten im Mittelpunkt. Viky Weiß veröffentlichte Anfang Mai 2020 ihren ersten Song „Abheb´n und Schweb´n“. Dabei wählte sie eine Pop-Ballade und blieb beim Dialekt. Das dazugehörige Video drehte man bei der Aufeld-Kapelle. Die weitere Entwicklung von Viktoria ist bemerkenswert. Nachfolgetitel gibt es bereits und die nächsten Auftritte sind fixiert.
Natürlich gehören bei der Aufzählung der bemerkenswerten Lichtenwörther Sängerinnen auch die Mitglieder des Frauensingkreises dazu. Bereits seit Jahren erfreut der Chor mit anspruchsvollen Darbietungen die Zuhörer.
Und nicht zu vergessen: die Lichtenwörther Nachwuchskünstler, welche derzeit noch die Schulen besuchen, aber auch schon bald selbst ins Rampenlicht treten werden.
Viel Glück dabei!
Bildrechte: Mella Fleck ©Patrick Haberler Viky Weiß ©Privat
Lichtenwörth, Hauptstrasse Nr.17
10/12/20 – Franz Ofner-Winkler
Diesem Haus auf der Hauptstrasse wurde als „Das alte Haus in Lichtenwörth“ musikalisch mit einem Lie …
Lichtenwörth, Hauptstrasse Nr.17
Diesem Haus auf der Hauptstrasse wurde als „Das alte Haus in Lichtenwörth“ musikalisch mit einem Lied und einer Schallplatte ein Denkmal gesetzt. Es war das Elternhaus der Ehefrau von Franz Matousch, der dieses Lied komponierte und auch den Text dazu schrieb.
Matousch, 1907 in Guntramsdorf geboren, übersiedelte später auf den Stampf und lernte Spengler. Schon früh fand er seine Liebe zur Musik und Oberlehrer Josef Caha brachte ihm in der Pöttschingerstrasse das Violinspiel bei. Später setzte er seine Ausbildung in Wiener Neustadt fort und 1925 – 1928 spielte er beim Lichtenwörther Salonorchester. Seine Militärzeit absolvierte er als Trompeter und an den Wochenenden trat er mit einer kleinen Band in Tanzschulen auf. Zusätzlich lernte er Gitarre und gründete ein Schrammelquartett.
Nach dem Krieg, als Polizeibeamter in Wien, begann Franz Matousch zu komponieren. Seine Lieder, wie „D´ Hernalser Kinder“ mit den Dornbacher Konzertschrammeln waren von einer nachdenklich-humorvollen Art geprägt.
Er besuchte regelmäßig seinen Freund Johann Gärtner in Lichtenwörth und bei einem dieser Treffen entstand „Das alte Haus in Lichtenwörth“, später schuf er auch „Die Lichtenwörther Madln“.
Um 1970 entstand dann die erste Schallplatte mit den Wiener Vorstadtkindern. Auf der Rückseite „Das alte Haus in Lichtenwörth“ und auf der Vorderseite wurde die Komposition „ I lass mi aufischiaß´n auf´n Mond…“ veröffentlicht. Dieses Lied war damals der Hit der Saison.
In seiner Komposition beschrieb Matousch dabei den Mondflug der Amerikaner. Sein Werk erreichte auch die drei amerikanischen Astronauten der Apollo Mission, die sich – aus der National and Space Administration in Washington – mit einem herzlichen Brief nach Lichtenwörth beim Schöpfer des originellen Liedes bedankten. Es war dies wahrscheinlich der einzige Brief, den die NASA jemals nach Lichtenwörth geschickt hat.
Auch bei Filmaufnahmen wirkte der Komponist oft mit, so auch in voller Polizei-Montur 1976 im Wiener Prater. Ebenso trat er in der beliebten Fernsehsendung von Heinz Conrads auf.
Rund 25 Kompositionen von Franz Matousch waren auf Schallplatten in Umlauf und man verkaufte davon – nach Aussage des Komponisten – 250.000 Stück.
Ab 1987 verbrachte der Komponist seinen Lebensabend im Haus Hauptstrasse 17. Franz Matousch starb 1993 und sein Grab befindet sich am Friedhof von Lichtenwörth.
Von Mayerling nach Lichtenwörth
10/12/20 – Franz Ofner-Winkler
Johann Loschek wurde 1845 in Wiener Neustadt geboren. Er war mit dem Lichtenwörther Karl Bauer gut b …
Von Mayerling nach Lichtenwörth
Johann Loschek wurde 1845 in Wiener Neustadt geboren. Er war mit dem Lichtenwörther Karl Bauer gut befreundet. Karl Bauer war Landwirt in der Feldgasse 139 (heute Nummer 5) und langjähriger Mesner in der Lichtenwörther Pfarrkirche.
1863 nahm man Loschek in den Kaiserlichen Hofdienst in Wien auf und 1883 ernannte man ihn zum Kammerdiener von Kronprinz Rudolf. In seiner Eigenschaft als Bediensteter des Thronfolgers, war er auch bei den Ereignissen im Jagdschloss Mayerling im Jahre 1889 anwesend und Hauptzeuge der damaligen Tragödie:
Am Abend des 29. Jänner 1889 trafen der Kronprinz, seine Geliebte Mary Vetsera und Loschek im Jagdschloss ein. Der Kammerdiener nächtigte angrenzend an das Kaiserliche Schlafzimmer und er hörte das Liebespaar die ganze Nacht über in sehr ernstem Ton sprechen, konnte aber keine Einzelheiten verstehen.
Am Morgen des 30. Jänner, um 6:15 Uhr kam Rudolf zu Loschek und befahl ihm, einspannen zu lassen. Auf dem Weg zu den Kutschern hörte der Diener zwei Schüsse. Er lief zurück und fand die Türe zum Kaiserlichen Schlafzimmer abgesperrt vor. Mit einem Hammer schlug er die Türe ein und fand Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera tot auf ihren Betten liegend. Neben dem Thronfolger sein Armee-Revolver, mit dem er zuerst seine Geliebte und dann sich selbst erschoss.
Loschek schickte unverzüglich einen Kurier in die Wiener Hofburg und im Kaiserreich brach allgemeine Bestürzung aus.
Rudolf bedachte in seinem Testament alle seine Angestellten. Sein Kammerdiener erhielt Geld – 26 Gulden -, einige Schmuckstücke und Gewehre, sowie Kleider.
Nach diesen Ereignissen wurde Johann Loschek vom Kaiserlichen Hofdienst in Pension geschickt. Er zog nach Kleinwolkersdorf und besuchte auch wieder seinen Freund Karl Bauer in Lichtenwörth.
Dabei brachte er ihm auch ein wertvolles Geschenk mit: einen Ohrring von Mary Vetsera, besetzt mit fünf roten Steinen.
Auf diesem Wege kam ein kleiner Zeuge der Geschichte Österreichs nach Lichtenwörth und ist hier heute noch erhalten.