In so manchen alten Gebäude in Lichtenwörth findet man gemauerte Kamine mit großen Metalltüren, diese nennt man weite Fänge oder auch „Schliefer“. In einem Haus in der Walzergasse findet man über den Dachbodenzugang gleich mehrere dieser Schliefbaren, das sind innen besteigbare Kamine. Am Dach sieht man schon von weitem den Schornsteinkopf, typisch für die Region mit der zugespitzen Mündung. Die verschließbare Tür nennt man „Kehrtürchen“, in der Wohnung selbst findet sich das „Putztürchen“. Das Beschliefen (Besteigen) sowie Kehren, Patschokieren und kontrollierte Ausbrennen von Rauchfängen, um diese von Ruß zu befreien, sind Handwerkstechniken der Rauchfangkehrer, die bereits im 17. Jahrhundert zum Einsatz kamen – ein traditionelles Handwerk und immaterielles UNESCO-Kulturerbe.

„Ein Glück, wenn der Rauchfangkehrer kommt, er beseitigt Brandgefahr“.

So sagten die Menschen das früher und man freute sich, wenn der Rauchfangkehrer zu Besuch kam. Feuer bedeutete Wärme und letztendlich warmes Essen und warmes Wasser. Ein ungereinigter Rauchfang konnte das Wohlbefinden schnell verringern und auch die Gefahr des gefürchteten Rauchfangfeuers galt es durch regelmäßige Reinigung zu verhindern

Bild: Rauchfangkehrer bei der jährlichen Reinigung im Schliefer

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